Modell-Wildbacheinzugsgebiet Rindbach

Monitoringsysteme des Wildbacheinzugsgebiet Rindbach in Ebensee in Oberösterreich
Foto: die.wildbach Monitoringsystem des Modell-Wildbacheinzugsgebietes Rindbach

Das Modelleinzugsgebiet Rindbach ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Bundesministerium, vertreten durch die Wildbach- und Lawinenverbauung, den Österreichischen Bundesforsten, der Universität für Bodenkultur Wien und dem Bundesforschungszentrum für Wald. Gemeinsam bilden sie das Schutzwaldzentrum. Vorrangiges Ziel ist eine gemeinsame Schutzwaldpolitik zu forcieren, im Vordergrund stehen dabei: Aus- und Weiterbildung, Beratung und Bewusstseinsbildung sowie Wissens- und Technologietransfer.

Das Modelleinzugsgebiet Rindbach bietet einem interdisziplinären Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, Naturgefahrenprozesse, auch im Zusammenhang mit Landnutzungsaktivitäten, langfristig zu untersuchen und dient somit als Trainingsgebiet für die praktische Ausbildung und den Wissenstransfer in der Gesellschaft.

Der Rindbach liegt in Ebensee (Oberösterreich), entwässert eine Fläche von ca. 23,4 km² und mündet direkt in das Südufer des Traunsees. Das Einzugsgebiet des Rindbaches zeichnet sich vor allem durch seinen hohen Waldanteil aus. Die höchsten Punkte im Einzugsgebiet liegen deutlich unter der natürlichen Waldgrenze.

Die Forschungsschwerpunkte des Modelleinzugsgebiets liegen in der Wechselwirkung zwischen Wald und Naturgefahren. Durch die Stürmen Kyrill (2007) sowie Emma und Paula (2008) wurden in diesem Gebiet großflächige Waldverlusten verzeichnet. Eine nachfolgende Massenvermehrung des Borkenkäfers vergrößerte die entstandenen Schadflächen zusätzlich. So kann insbesondere die Wirkung des Waldes auf den Wasserabfluss, Gerinneprozesse und auf Lawinen vordergründig untersucht werden. Zur Quantifizierung dieser wichtigen Wechselwirkungen, werden verschiedene Monitoringsysteme eingesetzt. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Rutschungen im Moränenmaterial sowie die Dynamik der Wiederbewaldung unter Berücksichtigung jagdlicher Erfahrungen. Zusätzlich soll langfristiges Wissen über geologische, hydrologische, hydraulische, forstwirtschaftliche und bautechnische Zusammenhänge unter natürlichen Bedingungen erarbeitet und vermittelt werden.